Urs Marquardt besucht Sie mit dem gesamten Sattelbaumsortiment
in Ihrem Stall. Sorgfältig wird abgeklärt,
welcher Baum am besten auf Ihr Pferd passt.
Dabei werden auch allfällige kleinere Anpassungen
am Baum aufgenommen. Falls möglich, vermittelt
Ihnen Urs Marquardt einen entsprechenden
Sattel zur Probe. Sie entscheiden sich
erst nach erfolgreichem Probereiten für
eine Bestellung.
Eine Sattelanpassung sollte in der gewohnten Umgebung des Pferdes
geschehen, da es sich in fremder Umgebung verspannen kann. Am besten
wird das Pferd auf einen
ebenen Platz gestellt, möglichst mit geschlossenen Beinen, um ein
unverfälschtes Bild des Pferderückens wahrzunehmen. Sehen Sie sich von hinten
über die Kruppe die Schultern genauer an, denn diese sind oft unterschiedlich
ausgebildet: Auch bei den Pferden gibt es Links- und Rechtshändler. Beim Anpassen eines Sattels sollte man der stärkeren Schulter mehr
Beachtung schenken, um diese nicht einzuengen.
Vorteilhaft ist, wenn der Sattel auch in
der Bewegung ausprobiert wird. Nach
einem Ritt gibt die verschwitzte Sattellage
zusätzlichen Aufschluss über die korrekte Anpassung. Ein
gut aufliegender Sattel ergibt eine gleichmässig nasse oder
trockene Sattelauflage ohne Fleckenbildung.
Wird ein Sattel auf diese Weise ausprobiert,
kann ein Kauf aus Überzeugung
getätigt werden, zum
Wohle des Pferdes und des Reiters.
Pferde mit wenig ausgeprägtem Widerrist sind schwierig zu satteln. Dieser ist immer
der Anker für den Sattel. Runde Pferde können zwar mit einem
optimal passenden Sattel ausgerüstet werden, jedoch kann das seitliche
Rutschen nicht immer ganz verhindert werden.
In diesem Falle werden oft zu schmale Sättel verwendet, die
sich in den Schultern festklemmen und
so das Pferd massiv behindern. Für das
Pferd ist das so, wie wenn Sie mit einem
zu kleinen Schuh den Berg hinunter laufen.
Schon früh begann Sharon Saare mit dem Anpassen der Sättel mittels direktem
Auflegen der rohen Holzbäume auf dem Pferderücken. Erste Priorität hat das
gleichmässige Aufliegen der beiden Trachten. Nebst der Kammerweite benötigt
auch die Schulter grösste Aufmerksamkeit. Diese soll sich nämlich frei unter
einem Sattel bewegen können.
Sehr viele Westernsättel sind in der Schulter zu eng, was bewirkt,
dass der Sattel klemmt. Ein zu enger Sattel
liegt nur auf den äusseren
Kanten der Trachten auf und rutscht daher
nach hinten oder vorne, wie ein Schlitten
auf Kufen. Ein zu weiter Sattel schaukelt,
da er nur in der Mitte des Rückens
aufliegt. Ein zu gerader Sattelbaum,
der nicht auf die Senkung des Pferderückens eingeht, liegt wiederum
nur vorne und hinten auf. In diesem Fall
hat der Sattel in der Mitte keinen oder
kaum Kontakt zum Pferderücken.
Dies sind nur einige Probleme, die unter einem fertigen Sattel kaum zu erkennen
sind, besonders wenn sich diese wenig anzeigen oder nur langsam entstehen.
Einen Satteldruck stellen wir optisch schnell fest, nicht aber eine beginnende
Verspannung des Pferdes. Auch Gurtenzwang oder Sattelscheue können auf einen
schlecht passenden Sattel hinweisen.
Ein heikles Problem ist das Anpassen von Westernsättel für
Warmblutpferde. Da unter den herkömmlichen Sattelbäumen aus den USA keine
befriedigende Lösung gefunden werden konnte, suchte Sharon Saare zusammen mit
Philipp Häseli nach einer Lösung. Nach ca. 3-jähriger Entwicklungszeit ist es
gelungen, einen Sattel auf den Markt zu bringen, der speziell auf unsere
hochristigen Pferde abgestimmt ist. Selbstverständlich wird auch dieser
Sattelbaum zuerst nackt auf den Pferderücken gelegt, um ein genaues Bild der
Auflage zu erhalten. Falls nötig können auch hier kleine Änderungen am Baum
vorgenommen werden.
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